Die Mapuche nennen es „Schönes Tal“ – Cholila

Wir folgen dem Rio Blanko flussabwärts. Es gibt einige Tranqueras die uns den Weg weiter nach Süden ermöglichen könnten – leider alle „con llave“ – verschlossen. Immer wieder versuchen wir, die Tore zu passieren und immer wieder stehen wir vor Ketten mit Schössern. Wir fügen uns in das Schicksal und bleiben dem Rio Blank treu. Wieder ein Versuch: Neben dem wiederum verschossenen Tor ist der Zaun so marode und zeugt davon, dass er schon mehrfach umgelegt wurde. Wir folgen der „Einladung“. Drei Zaunsfelder liegen platt auf dem Boden und wir passieren die Absperrung.

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Am Rio Blanco

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Im tal des Rio Blanco

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Endlose Zäune, Tore verschlossen

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Tranquera Patagonica

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So gehts auch…

Weiter folgen wir einer Stromtrasse auf einem Callejon, einem alten Viehtriebsweg. Diese Trassen sind auch heute noch frei und passierbar und (meist) zugänglich. Unter einigen Weiden finden wir sogar etwas Gras für eine Rast. Kurze Zeit später stehen wir auf einer Anhöhe. Vor uns liegt das weite, fruchtbare Tal um Cholila. Was für ein Anblick: Grün und fettes Gras. Cholila bedeutet in der Sprache der Mapuche „schönes Tal“ – dem ist nichts hinzuzufügen.

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Blick ins Cholila Tal – sattes Grün

Es ist Siesta. Vom satten Grün und den fruchtbaren Weiden mit hohem Gras angelockt, wagen wir uns, das offene Tor der Estancia „Los Trebol“ zu passieren. Ermutigt von einem kleinen Altar für den Heiligen Severino am Eingang. Wir sind überzeugt, hier wohnen nette Menschen.
Alles schläft. Die Hunde melden die Ankunft von Fremden und verschlafen öffnet ein junger Mann die Tür. Luka, Sohn des Dueno, läd uns freundlich ein. Wir dürfen Zelt und Pferde lassen, wo wir wollen, alles kein Problem. Später fährt er mit uns nach Cholila, wo wir uns mit Lebensmitteln eindecken. Der Laden, dort kaufen Leute vom Campo ein, ist ein Volltreffer. Es gibt einfach alles, was Gaucho braucht – vom Hufeisen über Hefe bis hin zu Großpackungen Kokosraspeln, die wir bisher noch nie gesehen haben. Die netten Verkäufer organisieren und sogar Hafer für die Pferde, so dass wir alles beisammen haben, als uns Luka wieder abholt und ins Campo fährt.

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Der heilige Severino

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Danke Luka :: Muchissima Gracias

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Sattfressen auf fetten Wiesen

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Irgendwie muss der Einkauf in die Packtaschen

Es berührt mich immer wieder sehr, wie die Menschen unsere Reise unterstützen. Wie wir mit offenen Armen empfangen werden und uns Hilfe, in Form von Lebensmitteln, Übernachtungsplätzen, Fahrten zum Puesto oder wie auch immer, gegeben wird. Ohne diese Menschen, ihr offenes gastfreundliches Wesen wäre unsere Reise so nicht möglich. Danke von ganzem Herzen.

Weil wir, wann immer es möglich ist, in den Bergen und außerhalb von Orten unterwegs sind, ist die Lebensmittelbeschaffung schwierig . An den Puestos verkaufen oder verschenken die Gauchos Mehl, Grassa und manchmal Fleisch.

Nachtrag Juni 2017 wieder in Deutschland: Ich plane eine Tour durch Deutschland und bekomme auch hier Unterstützung. Die außergewöhnlich hilfsbereite Tanja meint:“…ich denke immer nur das ich es mir ja auch wünsche, wenn was sein sollte …und bisher hatte ich auch immer das Glück, dass ich mir nie echte Sorgen machen musste .. also soll man es auch weiter geben…“. Danke, liebe Tanja.

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